DSOL für SF Fallersleben beendet
Da unserer Mannschaftsführer Pascal die letzten beiden Runden der DSOL im Urlaub war, übernahm ich für diese beiden Runden die Mannschaftsführung. Das war insofern recht einfach, da es sich um zwei Auswärtsspiele handelte und meine einzige Aufgabe darin bestand, die Spieler anzuschreiben und die Mannschaftsaufstellung abzugeben. Es gab dann doch noch etwas zu tun, doch darüber später.
Die siebte Runde fand am 7. August beim SC Ersingen, einer kleinen Gemeinde in Baden-Württemberg statt. Wir wurden freundlich begrüßt, doch leider fehlte bei uns ein Spieler. Nachdem die Gastgeben ganze 2 Minuten zu früh den Mannschaftskampf starteten, wurde ich dann doch etwas nervös. Mit Hilfe konnte ich dann zum Glück Erwin erreichen und ihm am Telefon Hilfestellung beim Einloggen des Kampfes geben. Mit etwas Zeitnachteil konnte er seine Partie starten. Aber irgendwie hat er die Bedenkzeit mit Bullet verwechselt, er blitzte alle seine Züge herunter und verlor dadurch auch recht schnell. Leider 0:1, das fing ja gut an. Zum Glück erwischte Dieter einen sehr guten Tag. Er erreichte ein Springerendspiel, welches vermutlich Remis war. Dieter zeigte aber, dass Aktivität im Endspiel alles ist.
Hier hätte die Gegnerin mit 44. Se4+ die Partie vermutlich Remis halten können. Sie spielte aber 44. Ke4 und Dieter erreichte mit 44… c3 Vorteil und gewann wenig später die Partie. Nach dem „geklauten“ Punkt in der ersten Runde sein erster Sieg.
Auch ich wollte endlich einmal punkten. Wie bei Dieter kam bei mir Französisch aufs Brett und ich befand mich nach 22 Zügen in der folgenden Stellung:
Das war eine Stellung, wie ich sie mag. Noch ordentlich Figuren auf dem Brett und taktische Möglichkeiten. Deswegen entschloss ich mich zu 22… Txe5 und denke, ich hatte ziemlichen Vorteil vor allem mit dem starken Springer auf e4. Wozu braucht man da 2 Türme? Einige Züge später war dann diese Stellung erreicht:
Mit welchem Zug konnte ich jetzt gewinnen?
Mein erster Sieg und wir führten 2:1. Leider verlor dann Sebastian, der die Runden davor immer sehr gut gepunktet hatte, aber der Gegner spielte auch wirklich sehr stark, so dass wir nur 2:2 spielten.
Am 10. August war dann unsere letzte Runde bzw. die verschobene 2. Runde beim Brackweder SK und wir wollten endlich mal unseren ersten Mannschaftssieg holen. Es fing aber schon nicht gut an, die Gegner waren leider etwas unhöflich, es gab keine Begrüßung und auf meine Frage, ob mein Gegner noch kommt, gab es leider keine Antwort. Er kam dann einige Minuten später, ich war aber etwas verärgert über diese Unhöflichkeit, dass ich irgendwie in der Eröffnung total passiv spielte und sehr schnell sehr schlecht stand. Meine Mannschaftskameraden hatten auch nicht ihren besten Tag, nur Martin spielte eine sehr schöne Partie und holte den Ehrenpunkt.
Hier hätte Martins Gegner mit 20… Se2+ eine vorteilhaftere Stellung bekommen können (nach 21.Lxe2 Txf2 22.Txf2 Lxe3 gefällt mir die schwarze Stellung besser). Aber er spielte überraschend 20… b6? und Martin gewann mit 21.cxd4 einfach eine Figur und später die Partie.
Anbei noch einige interessante Stellungen aus vorherigen Runden:
Hier hatten beide Spieler nicht mehr viel Zeit. Sebastian hätte mit 44.Sf6+ die Partie sofort entscheiden können. Nimmt der Läufer auf f6, hängt der Turm auf b8, nimmt der Turm auf f6, folgt Txb7 und Schwarz verliert Material. Aber ohne Zeitdruck und entspannt vor dem Rechner sieht man natürlich viel mehr. Mit Zeitdruck und der gewöhnungsbedürftigen playchess Oberfläche spielte Sebastian stattdessen leider 44.Sb6 und Schwarz hätte sich mit dem Zug 44… Dd2 wohl retten können. Er tat es nicht, sondern spielte stattdessen 44… Dc6. Sebastian spielte danach sehr stark weiter und stand fast immer besser, aber es gab im 47. Zug für den Gegner noch eine Gegenchance (statt 47… h4, Txf2 und die Stellung sieht remislich aus). Zum Ende der Partie dachte ich, dass Schwarz mit einem Damentausch die Stellung ins Remis retten könnte, aber der Läufer hat die falsche Farbe und es ist vermutlich doch gewonnen. Aber bei der wenigen Zeit wäre das sicherlich einfacher gewesen, als die Damen auf dem Brett zu lassen und Sebastian ein schönes Ende zu bescheren. Wer findet wie Sebastian das Matt in 6?
Sehr schön gespielt von Sebastian. Am ersten Brett holte er 4 aus 7 und ist damit unser Topscorer!
Auch einen Sieg von Erwin (die Partie wurde leider auch wieder viel zu schnell gespielt) wollte ich noch zeigen.
Erwin stand hier nach 23 Zügen schon klar besser und spielte 24.Sg5, womit er eine klare Gewinnstellung hatte. Es droht der Einschlag auf f7 und der Läufer auf d7 steht auch nicht gut. Sollte der Läufer wegziehen, ist die Grundreihe schlecht. Es folgte g6 und nach Sxf7spielte der Gegner Lf5, welches mit dem starken Td8+ beantwortet wurde.
Leider haben wir unsere Gewinnpartien und unsere Remisen falsch auf die Kämpfe verteilt, so dass wir leider am Tabellenende zu finden sind. Ob es der 7. oder 8. Platz wird, entscheidet sich am Freitag, wenn der jetzige Tabellenachte seine letzte Runde gespielt hat.
Fazit aus unserer Sicht: Es war schön, wieder Mannschaftskämpfe zu spielen, aber online ist ganz anders als am Brett. Und playchess gehört nicht zu unseren Lieblingsoberflächen. Auch ist die Bedenkzeit sehr gewöhnungsbedürftig.
Schön fand ich den Austausch nach den Partien.